Tierleid in Frankreich

Tierleid in Frankreich

Was tun, wenn Sie selbst Tierleid sehen und helfen möchten?

Tiere geniessen in Frankreich gesetzlich keinen besonders wirkungsvollen Schutz
Immer wieder erreichen uns Anfragen wegen Tierleid oder schlechter Haltung von Hunden oder Katzen im Elsass oder auch von Urlaubern in anderen Regionen Frankreichs. Oft können wir helfen, oft aber auch nicht. Rechtliche Grundlagen im Tierschutz sind in Frankreich nicht auf dem Niveau wie in Deutschland oder der Schweiz, wo wir auch aktiv sind.
Der erste Weg sollte immer sein, die Tierbesitzer anzusprechen. Führt dies nicht weiter, sollte die brigade verte, die Gendarmerie oder das nächste Tierheim bzw. Veterinäramt informiert werden.



Was tun bei Kettenhaltung bei Hunden?

Kettenhaltung ist furchtbar, veraltet und schlimm, aber leider weit verbreitet üblich. Sie ist erlaubt, so lange die Kette mindestens 3,50 m lang und eine Laufleine ist. Sehr oft ist dies aber nicht der Fall und Hunde vegetieren an einem Strick vor sich hin.
Zivilcourage kennen hier die Wenigsten, man sieht das Leid aber schweigt.
Im Elsass ist in solchen Fällen die Brigade Verte der Ansprechpartner, Telefonnummern finden sich hier: www.brigade-verte.fr


Was tun bei schlechter Haltung oder Zwingerhaltung von Hunden?
Das ist leider auch sehr üblich. Wir sehen oft Haltung in kleinen Zwingern, Haltung im Dreck und den eigenen Exkrementen oder auf blankem Boden in der Kälte in einer Scheune oder in einem Schuppen. In der Regel ist das alles erlaubt und Besitzer in ihren Freiheiten mehr geschützt als das Tier. 
Auch hier können Sie die  Brigarde Verte anrufen und auf das Tierleid aufmerksam machen. Es kann gut sein, dass der Beamte der Brigarde Verte das Tierleid so sieht wie Sie, aber auch nichts machen kann. Manchmal hilft es allerdings doch, die Brigarde Verte zu rufen. Manchmal auch immer wieder. Auch wenn es oft keine rechtliche Handhabe gibt, haben manche Hundhalter Respekt vor dieser „Landpolizei“ und verbessern die Bedingungen etwas.

Ein Hund oder Katze streunt und scheint herrenlos - was soll ich tun?
Es ist gut möglich, dass das Tier einen Besitzer hat und nur ungesichert unterwegs ist. Fragen Sie die Bewohner in der Umgebung. Wenn nicht bitte möglichst ein Foto machen und den streunenden Hund oder die Katze bei Pira  melden unter der webadresse https://association-pira.fr/
Es ist die größte Plattform für vermisste oder gefunden Tiere in Frankreich. Im Elsass ist es Pira68 (Facebook).
Ansonsten auch das nächste Tierheim oder den nächsten Tierarzt kontaktieren. 
Sollte es sich um eine Katze oder mehrere Katzen handeln, ist es natürlich schwierig, Besitzer ausfindig zu machen. Vielmals sind es verwilderte streunende Katzen, leider gibt es solche Tiere nahezu überall: auf dem Land und in den Städten.

 


Soll ich bei Tieren in Not nicht im Tierheim anrufen?
In Frankreich gib es zwei unterschiedliche Einrichtungen dafür.

1 - Die Fourriere - das ist eine Art Auffangstation von Fundtieren. Der Gesetzgeber ist verpflichtet ein Fundtier  mindestens acht Tage lang aufzubewahren, damit sein Besitzer sich melden kann. Kommt ein Tier in eine Fourriere und meldet sich der Besitzer nicht nach 8 - 10 Tagen, wird das Tier schlimmstenfalls getötet oder dem angeschlossenen Tierheim übergeben.  

2 - Die Fourriere mit angeschlossenem Tierheim. Oft sind an die Auffangstationen Tierheime angeschlossen. Je nach Tierheim werden die Tiere dort mehr oder weniger gut versorgt, verwahrt und vermittelt. Die Qualitätsunterschiede sind sehr gross. Es ist auch abhängig davon, ob ein Tierheim dem franz. Dachverband der Tierheime (https://www.la-spa.fr/) angeschlossen ist oder quasi "selbständig" arbeitet.
Ist das Tier gechipt und bei ICAD registriert, kann die fourrière oder das Tierheime den Chip des Tieres auslesen und den Besitzer benachrichtigen. 
Oft werden Hunde, Katzen und Frettchen sowie andere Kleintiere aber ausgesetzt und auf Nachfrage des Tierheims lehnen die Besitzer eine Rücknahme ab. Sie kommen damit in der Regel ungestraft davon.


Soll ich denn nicht einfach das Tier dem Besitzer abkaufen und mitnehmen?
Das können Sie machen, wenn Sie das Tier bei sich aufnehmen können und entsprechend damit umgehen können, dass dieses Tier vielleicht noch nie in einem Haushalt gelebt hat und eventuell auch krank ist oder schlecht sozialisiert usw.
Um ein Tier aus Frankreich über die Grenze nach Deutschland oder in die Schweiz zu bringen, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Das Tier muss eine mind. 21 Tage alte Tollwutimpfung und einen Chip sowie einen Impfpass haben, für D muss dies ein EU-Pass sein.
Bei Kettenhunden ist es leider oft so, dass an der Kette des freigekauften Hundes möglicherweise einige Wochen später der nächste Hund festgekettet wird. 
Die Haltung und Einstellung zu "Wachhunden an der Kette" ist in Frankreich leider noch sehr empathielos und in der Zeit stehen geblieben.

Ja, es ist traurig und frustrierend, das zu lesen und zu akzeptieren.
Was Sie wissen müsssen: Die Tierhaltung und der Tierschutz haben in Frankreich einen anderen Stellenwert als in der Schweiz und in Deutschland. Natürlich gibt es in Frankreich auch engagierte Tierschützer und Menschen, die ihre Tiere lieben. Aber die gesetzliche Grundlage ist eine völlig andere. Das fängt dabei an, dass Kettenhaltung erlaubt ist und endet dort, dass Welpenmärkte mehrfach im Jahr stattfinden und erlaubt sind, was bei uns undenkbar ist. Auf den Welpenmärkten werden die putzigen Welpen gekauft, die dann später, wenn ausgewachsen, schlecht erzogen und nicht sozialisiert, in der Garage, im Keller oder im Garten und ohne Auslauf gehalten werden. Tiere die alt sind und dann Tierarztkosten verursachen, werden dann oft ausgesetzt oder landen im Tierheim.

Hin und wieder können wir solchen Hunden helfen, wie zum Beispiel der Kettenhündin Nala, die vier Jahre an der Kette lebte und die Besitzerin uns sagte „Sie liebt die Kette“. Kopfschüttelnd nahmen wir den Hund mit und versorgten ihn tierärztlich denn die Hündin war krank. 

 

Helfen Sie uns mit einer Spende, dass wir jetzt und künftig auch solchen ungewollten und ungeliebten Tieren helfen können > hier geht es zu unseren Spendenaufrufen.

 

Verein Pfotenteam Tierhilfe
c/o Kleintierpraxis am Ring
Riehenring 171
CH-4058 Basel

Pfotenteam Tierhilfe ist ein Verein mit Sitz in Basel. Alle Pfotenteamler arbeiten ehrenamtlich. Wir helfen in Not geratenen Hunden, Katzen, Kleintieren aus dem Dreiländereck Schweiz - Frankreich - Deutschland. Pfotenteam Tierhilfe betreibt kein eigenes Tierheim, alle unsere Vermittlungstiere sind in Pflegefamilien oder Tierpensionen untergebracht. Weiterlesen

 

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